451 der in Sachsen heimischen Tierarten gelten gemäß Sächsischem Ministerium als akut vom Aussterben bedroht – betroffen sind u.a. Feldhamster und Kreuzkröte.1 Ursächlich ist insbesondere das rasante Schwinden der Lebensräume.2 Für den Freistaat Sachsen allein wurde für das Jahr 2021 lt. Statistischem Landesamt Sachsen eine tägliche Bodeninanspruchnahme im Umfang von 6,3 ha erkannt, also 63.000 Quadratmeter pro Tag.3

1 https://www.zeit.de/news/2021-05/29/programm-soll-artensterben-in-sachsen-aufhalten. 2 https://www.spiegel.de/spiegel/artensterben-in-deutschland-als-gaebe-es-kein-morgen-a-1168740.html. 3 https://www.boden.sachsen.de/bodenversiegelung-und-flaecheninanspruchnahme-22934.html.

Auch an der Stadt Wilsdruff ging diese beängstigende Entwicklung nicht vorüber. In den letzten Jahrzehnten verlor die Kommune nach und nach an kleinstädtischem und ländlichem Charme. Bäume wurden gerodet, Wiesen und Felder zwecks Schaffung von Wohn- und Gewerbeflächen versiegelt. So verschwanden innerhalb kurzer Zeit wichtige Lebensräume für Flora und Fauna, Naherholungsgebiete für die Anwohner, für die Luftkühlung wichtige Areale sowie wertvolle Sickerflächen.

Sobald Bauleitplanverfahren der Stadt Wilsdruff aus Sicht des Vereins den Naturschutz tangieren, insbesondere, wenn gesetzlich geschützte Biotope oder Flächen, welche noch vor kurzer Zeit als Ausgleichsflächen festgesetzt worden sind, einfach überplant werden sollen, mischt sich der Wilde Sau e. V. ein, denn anders als die lukrativen Bauprojekte hat die Natur in der Regel keine Lobby.

Auch ist uns der Erhalt der landwirtschaftlich genutzten Flächen ein wichtiges Anliegen. Mag der eine oder andere hiergegen einwenden, dass diese, werden sie konventionell bewirtschaftet, keinen oder einen nur geringen Nutzen für die Arten darstellen – diesen sogar schaden, so ist dem u.a. Folgendes entgegenzuhalten: Aktuell gewinnt eine naturverträgliche Bewirtschaftung der Felder und Weiden zunehmend an Akzeptanz bei den Landwirten. Diese sind mittlerweile auch bereit, strukturfördernde Maßnahmen durchzuführen, etwa Blüh-, Baum-Strauch-Streifen oder Lerchenfenster anzulegen. Feldbewohnern, wie etwa der Schafstelze, dem Neuntöter, der Lerche, dem Feldhasen oder zahlreichen Insekten werden hierdurch Verstecke, Fortpflanzungsstätten sowie Nahrungsgrundlage geboten. Ist die Fläche jedoch erst einmal versiegelt, so ist sie für die Natur i.d.R. endgültig verloren, weshalb wir uns auch gegen eine Versiegelung der aktuell noch intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen stark machen.

Eine kleine Auswahl an Bewohnern der Felder und Weiden:

Bauleitplanverfahren, welche wir kritisch begleiten oder begleiteten:

Zur weiteren Information bitte die Buttons anklicken.

grüner Button: Beschluss der Bauleitpläne kam nicht zustande

roter Button: Ausgang der Bauleitplanverfahren noch offen