Beitrag des Vereins zum Wilsdruffer Amtsblatt – Ausgabe vom 05.05.2022 (09/2022)

Wer Schmetterlinge lachen hört, …

… der weiß, wie Wolken schmecken.“ (Carlo Karges, 1951 – 2002)

Schmetterlinge, unsere allerseits beliebten Clowns der Lüfte stehen wie keine anderen Insekten für Schönheit, Unbeschwertheit und Verwandlung. In vielen Kulturkreisen gelten sie als Symbol für Unsterblichkeit, Auferstehung und Wiedergeburt. Wenngleich wir uns an Arten, wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Admiral insbesondere in unseren Gärten noch erfreuen können, sind viele andere bestenfalls noch als seltene Gäste zu bewundern. Glücklich schätzen kann sich, wer hierzulande etwa den Kleinen Schillerfalter oder den Großen Eisvogel zu Gesicht bekommt. Um unsere Schmetterlingsbestände steht es nämlich schlecht. Allein von den 114 in Sachsen heimischen Tagfalterarten gelten lediglich 36 als ungefährdet, 16 sind bereits ausgestorben (Rote Liste Sachsen 2007).

In jedem ihrer Entwicklungsstadien stellen die verschiedenen Schmetterlingsarten besondere Anforderungen an die Umgebung. Die Raupen etwa benötigen spezielle Futterpflanzen, die erwachsenen Tiere geeignete Blüten. Um dem Schmetterlingssterben entgegenzuwirken, muss der Mensch aktiv werden! Lebensräume gilt es zu erhalten und wiederherzustellen. Auch der Kleingärtner kann hier seinen Beitrag leisten – insbesondere mittels Anpflanzung geeigneter Futter- und Blühpflanzen sowie einer zurückhaltenden Mahd.

Im Zusammenhang mit der Bepflanzung von „Naumanns Feldweg“ in Grumbach hat sich der Wilde Sau e. V. hinsichtlich der Gehölzauswahl ganz besonders am Nutzen für die Artenvielfalt orientiert. Die Wahl fiel auf die Espe (Populus tremula), auch Zitterpappel genannt, eine hierzulande unterschätzte Baumart. Diese dient einer besonders großen Vielzahl vom Schmetterlingsraupen als wichtige Nahrungspflanze und überzeugt darüber hinaus durch ihre Schnellwüchsigkeit. Bereits nach kurzer Zeit werten die Bäume das Landschaftsbild sichtbar auf und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag zur Strukturvielfalt sowie zum Erosions-, Wind- und Hochwasserschutz. Die ersten 20 Heister wurden bereits gepflanzt, weitere werden folgen.

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei Herrn Jörg Kuhbandner, welcher uns freundlicherweise diese wunderschönen Schmetterlingsfotos zur Verfügung stellte. In diesem Zusammenhang sei auf dessen „Galerie im Garten“ hingewiesen, in welcher der Schmetterlingsexperte auch dieses Jahr Besucher am 11. und 12. Juni 2022 zwischen 11:00 und 18:00 Uhr willkommen heißt (Hässige Straße 7a, 01156 Dresden/Oberwartha). Sehr sehenswert!

Ein großer Dank geht auch an Herrn Dachsel vom Wilsdruffer Bauamt sowie die Mitarbeiter des Wilsdruffer Bauhofs, von deren Seite uns das zur Baumpflanzung notwendige Zubehör unbürokratisch zur Verfügung gestellt wurde.

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Im Mai 2022 musste der Verein feststellen, dass zwei der Espen entfernt worden sind und zwei weitere gekappt.

Wir erstatteten hieraufhin Strafanzeige gegen Unbekannt.

Hierzu: Beitrag der Sächsischen Zeitung vom 07.06.2022 (Onlineausgabe) Wilsdruff: Vandalismus an Naumanns Feldweg

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Die kleinen Espen haben den trockenen Sommer dank regelmäßiger Bewässerung gut überstanden.

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Im November 2022 wurde die Bepflanzung an Naumanns Feldweg wie geplant fortgesetzt.

Hierzu: Beitrag des Vereins zum Wilsdruffer Amtsblatt Ausgabe 25/2022

58 kleine Pappeln

lassen bald die Blätter zappeln

für jeden, der via „Naumanns Weg“

auf das weite Feld rausgeht.

An einem sonnigen Herbsttag, 9 Uhr, trafen sich die „Wilden Säue“ und weitere Helfer in Grumbach zur großen Baumpflanzaktion. Gut vorbereitet und gelaunt konnten 40 Bäume im Handumdrehen in den Boden gebracht werden. Schon zum Mittag bei heißer Kartoffelsuppe und kaltem Bier war es vollbracht – die kleinen Espen standen tapfer in Reih und Glied, bereit dem CO2 den Kampf anzusagen.

Bereits im März schenkte der Wilde Sau e. V. 20 Zitterpappeln neben „Naumanns Feldweg“ die Freiheit. Ein böser Bube hat das wohl nicht gern gesehen, darum sah man im Mai nur noch 18 stehen. Die beiden fehlenden Bäumchen wurden nun auch nachgepflanzt.

Wir kleinen Vereine sind natürlich regelmäßig auf die Unterstützung der Bürger angewiesen. Diese blieb auch hier nicht aus. Der Wilde Sau e. V. bedankt sich ganz herzlich bei der Firma Baumaschinenservice & Freie Kfz-Werkstatt Jan Wagner GmbH für die kostenlose Bereitstellung eines Baggers, bei einer Familie aus dem Kirchenwinkel für die großzügige finanzielle Unterstützung, mittels welcher wir zahlreiche Espen erwerben konnten sowie bei Marc und Nico Ebert, welche uns insbesondere im Zusammenhang mit den notwendigen Aushubarbeiten eine immense Hilfe waren.

Ein ganz großer Dank geht auch dieses Mal an Herrn Dachsel vom Wilsdruffer Bauamt sowie die Mitarbeiter des Wilsdruffer Bauhofs, von deren Seite uns wieder ganz unkompliziert das notwendige Zubehör zur Verfügung gestellt wurde.

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Espe im Winterschlaf

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Am 11.11.2023 wurden die Pflanzungen fortgesetzt

Unser Beitrag für das Wilsdruffer Amtsblatt:

85 kleine Pappeln an Naumanns Feldweg in Grumbach

Am 11.11.2023, einem kühlen Samstagmorgen, hat der Wilde Sau e.V. seine Ankündigung vom letzten Jahr in die Tat umgesetzt und die Bepflanzung am Rande von Naumanns Feldweg fortgesetzt. Für jene Bäumchen vom letzten Jahr, welche es leider nicht geschafft haben, wurde nachgepflanzt.

Insgesamt wurden 30 kleine Espen behutsam in den Boden gebracht, so dass die Baumreihe nun mittlerweile 85 dieser Gehölze zählt. Weitere werden folgen.


Zertifizierte Baumschulware war dieses Jahr sehr knapp, weshalb wir auf kleinere Zitterpappeln zurückgreifen mussten, was jedoch unerheblich ist, da es sich um eine besonders schnell wachsende Baumart handelt.


Großer Dank geht auch dieses Jahr an die Firma Baumaschinenservice & Freie Kfz-Werkstatt Jan Wagner für die kostenlose Bereitstellung des Baggers sowie an die beiden Maschinisten Marc und Nico Ebert, welche diesen routiniert bedienten und die Pflanzlöcher in Windeseile aushoben, so dass wir rechtzeitig vor Einsetzen des Regens trocken in den Feierabend gehen konnten. Auch seitens des Wilsdruffer Bauhofs wurde uns wieder ganz unbürokratisch das für die Baumpflanzung notwendige Zubehör zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!


Und nicht zu vergessen die zahlreichen Spender. Ohne Euch könnten wir solche und ähnliche Projekte nicht umsetzen!


Unsere Anna aus dem Verein hielt die Pflanzaktion in den folgenden poetischen Versen für die Nachwelt fest:


Letzten Samstag, Pappeln neu erwacht,
In Erde eingebettet, Hoffnung lacht.
Ihre Pflanzung, wie ein zartes Gedicht,
Verwebt mit Erde, ein grünes Licht.
Nun ruhen die Bäume in sanftem Schein,
Samstagsstille, ein Hauch von Glanz allein.
Die Zeit verweilt im Baumgeäst,
Samstagserinnerung im Herzen fest.

von Anna

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Die Pflanzungen in Grumbach gehen weiter

Am Samstag, den 16.03.2024, brachte der Verein weitere 14 Espen an dem Feldweg, in welchen Naumanns Feldweg mündet, in den Boden.

Am Rande von Naumanns Feldweg pflanzten wir in den letzten zwei Jahren bereits 85 Zitterpappeln.

Insgesamt stehen in diesem Bereich nun 99 junge Espen.

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Baumpflanzungen an Naumanns Feldweg nun abgeschlossen

🙂

Wir hoffen, dass keine Espen erneut der mutwilligen Zerstörung zum Opfer fallen. Also liebe Leute, haltet bitte die Augen offen und setzt bitte sofort die Polizei und uns in Kenntnis, solltet Ihr Randalierer beobachten.

Endlich geschafft!

Am 9.11.2024 wurde die Pflanzung der Espen in Grumbach zum Abschluss gebracht. Insgesamt lassen sich entlang Naumanns Feldweg nun 115 Bäumchen zählen.

Der Umfang der Unterstützung, welche wir durch die Menschen erfahren haben, hat uns wirklich umgehauen – im guten Sinne. Zahlreiche Helfer packten ohne viel Aufhebens einfach mit an. In lustiger Runde bei tollem Herbstwetter wurden die kleinen Zitterpappeln geschwind, sicher vor Wühlmaus und Sturm, in den Boden gebracht. Zur Stärkung gab es Kartoffelsuppe mit Würstchen, Pfannkuchen, Kaffee und Bier. Den frischen Kaffee brachte uns eine nette Familie aus dem Grumbacher Kirchenwinkel direkt zum Pflanzort,

hinsichtlich der leckeren Pfannkuchen kam uns die Bäckerei Friedrich sehr entgegen, als diese um deren Bestimmung erfuhr.

Zwei Gewerbebetriebe aus der Umgebung leisteten zur Pflanzaktion zudem auch einen wesentlichen Beitrag. So stellten uns die Firma Baumaschinenservice & Freie Kfz-Werkstatt Jan Wagner GmbH wieder einen Bagger und die Firma Teichmann Bau GmbH ein Fahrzeug für den Transport des Mutterbodens zur Verfügung.

Die letzten 30 Bäume hätten jedoch nicht gepflanzt werden können, wäre uns hierfür nicht auch der wegbegleitende Streifen von der Agrar GmbH „Dresdner Vorland“ Grumbach bereitgestellt worden.

Großen Dank an alle!!!

Solche Tage erfüllen einen mit der Zuversicht, dass unsere heimische Landschaft, wie wir sie immer kannten, nicht nur sukzessive dem Flächenfraß zum Opfer fällt – wie etwa die Hühndorfer Höhe – sondern an anderer Stelle auch eine Aufwertung erfahren kann.

Die Pflanzung der 30 Espen stellt eine geförderte Maßnahme dar (siehe unten). Wir bedanken uns bei dem Referat 34 – Förder- und Fachbildungszentrum Kamenz – des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie für die sehr gute Kommunikation im Zusammenhang mit der Beantragung der Förderung.

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Wie geht es nun weiter?

Der Verein fragte bei der Stadt Wilsdruff an, ob es nicht doch möglich sei, zwischen den angepflanzten Espen auch Sträucher zu pflanzen. Das Wilsdruffer Bauamt stimmte zu. Wir werden nun also gebietseigene Sträucher, wie den Holunder, den Hartriegel und die Heckenrose zwischen den Espen anpflanzen.