Foto: Michael Rothe

Höhlenbrüter, wie etwa die Kohlmeise, Blaumeise oder der Star benötigen für die Jungenaufzucht Bruthöhlen. Da es an ausreichend betagten Bäumen fehlt, welche den Tieren passende Astlöcher bieten, muss der Mensch hier nachhelfen. Im Frühjahr 2022 brachte der Wilde Sau e. V. zahlreiche Nisthilfen, aber auch ein paar Fledermauskästen, in der Umgebung an. Der Erwerb war uns aufgrund von Spenden möglich. Hierfür einen großen Dank an alle Unterstützer!

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Beitrag des Vereins zum Wilsdruffer Amtsblatt – Ausgabe 02/2022

Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling


… diese heute geläufige Wendung geht auf einen Ausspruch des großen Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) zurück. Wer jedoch in den letzten Jahren ab und an seinen Blick gen Himmel richtete, hat es womöglich längst realisiert. Es wird wohl bald keine Schwalben mehr geben. Sollte sich nicht alsbald ein Wunder einstellen, müssen wir künftig auf andere Sprichwörter
ausweichen, wollen wir nicht auf das Unverständnis unserer Kinder und Enkelkinder stoßen.

Nicht nur die Schwalben drohen gänzlich zu verschwinden, ebenso schlecht steht es hierzulande um Star, Lerche und Rebhuhn, um nur einige wenige zu nennen. In Deutschland sind insbesondere ländliche Regionen von diesem drastischen Artensterben betroffen. Die Hauptursachen sind bekannt. Nahrungsgrundlage und Lebensraum schrumpfen in Rekord-geschwindigkeit. Eine Abnahme der Insekten um etwa 75 % musste für die letzten 30 Jahre verzeichnet werden. Aufgeblähte Immobilienpreise lassen zusätzlich letzte Hemmungen fallen, letzte Vernunft schwinden. Alte Bäume werden gerodet, die Verstecke der Bodenbrüter versiegelt. Die naive Idee, neu angelegte Ausgleichsflächen könnten kurzfristig einen
gleichwertigen Ersatz für jene Lebensräume darstellen, welche über einen langen Zeitraum hinweg natürlich gewachsen sind, mag das eine oder andere Gewissen beruhigen, hilft aber weder Fledermaus noch Käuzchen. Da Aufgeben nicht gilt, bleibt hier nur zu versuchen, dieser beängstigenden Entwicklung gegenzusteuern.

Der Wilde Sau e.V. wird auch diesen Winter weitere Nisthilfen und nun auch Fledermauskästen im Gemeindegebiet anbringen. Auf der alten Eiche an der neu angelegten „Streuobstwiese Rodelhang West“ etwa können von nun an Waldkäuze brüten. Weiterhin versucht sich der Verein künftig mittels Anbringung von Spezialkästen in der Wiederansiedelung von Steinkäuzen (Foto Steinkauz: Ludmila Korešová). In diesem Zusammenhang möchten wir auf das Projekt des UZ Dresden e. V. „Athene – Rettet den Steinkauz“ hinweisen (https://athene.uzdresden.de/).

Ein heutzutage leider seltener Anblick – Foto: Katrin Rohmann

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Jungspatz

Eine kleine Auswahl der angebrachten Nisthilfen

An alle Wilsdruffer, welche im Besitz von Streuobstwiesen sind, welche an die offene Landschaft anschließen:

Wer die Wiederansiedelung von Steinkäuzen in unserer Gegend unterstützen möchte, kann sich gern bei uns melden. Wir stellen Ihnen nach Möglichkeit einen Spezialkasten für Steinkäuze zur Verfügung und bringen diesen auch für Sie an.